Die Preise für Immobilien steigen ungebremst, die Zinsen sind historisch niedrig. Um die Stabilität des Kreditmarktes zu sichern, führt die Österreichische Nationalbank ab Mitte 2022 neue Vergaberichtlinien für die nationalen Geldinstitute ein.
Bisher lediglich empfohlene Kriterien bei der Neuvergabe von Krediten sind ab Mitte 2022 Pflicht. Künftig müssen Käuferinnen und Käufer, die einen Immobilienkredit benötigen, mindestens 20% des Kaufpreises inklusive Nebenkosten in Form von Eigenkapital nachweisen können. (in Summe ca. 25% des Kaufpreises sollten als Erspartes verfügbar sein)
Die Kreditrate darf in Zukunft höchstens 40% des monatlichen Nettoeinkommens ausmachen und die Laufzeit der Finanzierung 35 Jahre nicht übersteigen. Um die monatliche Rückzahlungsrate gering zu halten, wurden bisher viele Kredite zu variablen Konditionen aufgenommen. Was momentan als niedriger Zinssatz vorteilhaft aussieht, kann jedoch längerfristig zur Schuldenfalle werden. Bei einem Kredit von € 400.000,– über 30 Jahre finanziert, würde sich bei einer Erhöhung des Refernzzinssatzes um 1 % die monatliche Rückzahlungsrate bereits um ca. € 200,– erhöhen, der gesamte Rückzahlungsbetrag sich um ca. € 70.000,– erhöhen !!
Deshalb:
- Ein durchdachtes Finanzierungskonzept, das Lebensplanung und Einkommensentwicklung berücksichtigt,
- Nicht kurzfristig nur an variable Zinsen denken, sondern langfristig zu Fixkonditionen absichern,
- Trotz Kreditraten für die Wunschimmobilie noch ausreichend finanziellen Spielraum zu haben um Unvorhergesehenes absichern zu können